Laos

Den roten Teppich rollten sie mir nicht gerade aus, aber mal die Schnellste zu sein bei der Einreise war nicht schlecht. Nun war ich aber gespannt, wie dieses Land, über welches ich praktisch gar nichts wusste, so sein würde. Wir schipperten den ganzen Tag auf unserem privaten Boot über den Mekong. Genug Zeit, ein paar Fakten zu lernen. Ich war schockiert, zu erfahren, dass über Laos im Vietnam-Krieg am meisten Bomben abgeworfen wurden. Noch immer hat es überall Blindgänger und für ein Land mit einer so extremen landwirtschaftlichen Ausrichtung ist das ein riesiges Problem. Auch heutzutage hat es noch Leoparden und Tiger in den Wälder und Elefanten werden als Lasttiere im Arbeitsalltag eingesetzt. Die Analphabetismus-Rate ist extrem hoch und Infrastruktur (Telefon, ÖV, Strom), bis auf die grossen Städte, praktisch nicht vorhanden. Auf unserem Weg von Pak Beng nach Luang Prabang durften wir ein traditionelles Dorf besuchen. Es war total beeindruckend! Die Häuser sind sehr einfach (zum Teil immer noch aus Bambus), die Leute wahnsinnig schüchtern und zurückhaltend und vor allem arm. Wir haben den Kindern Stifte und Schreibblöcke mitgebracht, trotzdem war es irgendwie unbefriedigend, nicht mehr tun zu können. Man kann sich aus der Ferne gar nicht vorstellen, dass einige gar keine Kleider besitzen (dabei wird es dort im Winter ziemlich kalt!). Trotzdem hatten sie auf mich einen zufriedenen und glücklichen Eindruck gemacht. Der Überfluss in Luang Prabang, die Touristenströme und das Gold der Tempel erscheinen nach dieser Erfahrung fast etwas unwirklich. Luang Prabang wurde 1995 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt und ist eine wunderschöne Stadt. Französische Kolonialarchitektur dominiert das Stadtbild und ich kann mich fast nicht satt sehen. Besonders gefallen hat mir auch das morgendliche Verteilen von Almosen an die Mönche. Hunderte von jungen und alten Mönchen in ihren safrangelben Roben gehen der Strasse entlang und die Bewohner der Stadt geben ihnen Reis, Blumen, Räucherstäbchen oder auch Kekse. All dies geschieht in absoluter Stille. Einfach überwältigend! Morgen übernachten wir bei einer laotischen Familie. Ich bin gespannt, habe aber ehrlich gesagt auch etwas Angst.

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