Mit jedem Tag den ich in Laos verbracht habe, habe ich das Land mehr und mehr in mein Herz geschlossen. Die Leute sind absolut genial, gar nicht aufdringlich und sehr freundlich. Nach unserem ersten Nachtessen in Pak Beng hatte ich noch die Befürchtung gehabt, dass ich das Essen nicht mögen würde. Von wegen! Es wurde von Tag zu Tag besser. Die laotische Küche ist zwar ähnlich wie die thailändische, es fehlt ihr aber an der übertriebenen Schärfe. Das frische, knusprige Baguette am Morgen habe ich nach all dem schwabeligen Toast und den Pancakes besonders geschätzt. Nicht die schlechteste Hinterlassenschaft der Franzosen! Ach ja, das laotische Homestay… Mir schwante ja schon Übles aber am Ende war es doch nicht so schlimm. Das Essen wurde extra für uns zubereitet und war sehr schmackhaft. Danach wurden wir zum Tanz mit den Dorfkindern gebeten (meine Lieblingsbeschäftigung…). Für die Nacht wurden wir Mädels zu dritt bei einer Familie einquartiert. Das Zimmer klein (geschätzte 3.2m auf 2.8m) mit drei schmalen Pritschen, ohne Fenster aber immerhin mit Ventilator und Moskitonetz. Um zum Bad zu gelangen musste das ganze Haus durchquert werden, erstaunlicherweise hatte es jedoch eine westliche Toilette. Die indonesischen Tabletten gegen Reisekrankheit machen mich zum Glück sehr müde und so hatte ich trotz meinen schnarchenden Bettnachbarinnen eine erholsame Nacht. In Vang Vieng machten wir das, was alle machen: schwimmen in der blauen Lagune, essen auf einer biologischen Farm und kayaken. Aber es war trotzdem ein toller Tag. Die einzige Stadt, welche ich nicht so mochte, war Vientiane. Zu hektisch und laut, ohne besondere Vorzuege. Nun stehen wir schon fast an der Grenze zu Vietnam und wieder kann ich es kaum erwarten erste Erfahrungen in diesem unbekannten Land zu machen.
Monatsarchiv: Oktober 2013
Laos
Den roten Teppich rollten sie mir nicht gerade aus, aber mal die Schnellste zu sein bei der Einreise war nicht schlecht. Nun war ich aber gespannt, wie dieses Land, über welches ich praktisch gar nichts wusste, so sein würde. Wir schipperten den ganzen Tag auf unserem privaten Boot über den Mekong. Genug Zeit, ein paar Fakten zu lernen. Ich war schockiert, zu erfahren, dass über Laos im Vietnam-Krieg am meisten Bomben abgeworfen wurden. Noch immer hat es überall Blindgänger und für ein Land mit einer so extremen landwirtschaftlichen Ausrichtung ist das ein riesiges Problem. Auch heutzutage hat es noch Leoparden und Tiger in den Wälder und Elefanten werden als Lasttiere im Arbeitsalltag eingesetzt. Die Analphabetismus-Rate ist extrem hoch und Infrastruktur (Telefon, ÖV, Strom), bis auf die grossen Städte, praktisch nicht vorhanden. Auf unserem Weg von Pak Beng nach Luang Prabang durften wir ein traditionelles Dorf besuchen. Es war total beeindruckend! Die Häuser sind sehr einfach (zum Teil immer noch aus Bambus), die Leute wahnsinnig schüchtern und zurückhaltend und vor allem arm. Wir haben den Kindern Stifte und Schreibblöcke mitgebracht, trotzdem war es irgendwie unbefriedigend, nicht mehr tun zu können. Man kann sich aus der Ferne gar nicht vorstellen, dass einige gar keine Kleider besitzen (dabei wird es dort im Winter ziemlich kalt!). Trotzdem hatten sie auf mich einen zufriedenen und glücklichen Eindruck gemacht. Der Überfluss in Luang Prabang, die Touristenströme und das Gold der Tempel erscheinen nach dieser Erfahrung fast etwas unwirklich. Luang Prabang wurde 1995 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt und ist eine wunderschöne Stadt. Französische Kolonialarchitektur dominiert das Stadtbild und ich kann mich fast nicht satt sehen. Besonders gefallen hat mir auch das morgendliche Verteilen von Almosen an die Mönche. Hunderte von jungen und alten Mönchen in ihren safrangelben Roben gehen der Strasse entlang und die Bewohner der Stadt geben ihnen Reis, Blumen, Räucherstäbchen oder auch Kekse. All dies geschieht in absoluter Stille. Einfach überwältigend! Morgen übernachten wir bei einer laotischen Familie. Ich bin gespannt, habe aber ehrlich gesagt auch etwas Angst.
Eingeordnet unter Uncategorized
Unterwegs in Thailand
Wir sind erst sieben Tagen gemeinsam unterwegs aber ich habe das Gefühl, dass es schon eine Ewigkeit her ist, seit sich unsere Gruppe das erste Mal in Bangkok getroffen hat. Das Alter und die Herkunft der Teilnehmer könnte nicht unterschiedlicher sein. Der Jüngste ist 21 und aus England, die ältesten beiden Damen sind 61 und kommen aus der Schweiz und Kanada. Dazwischen ist alles vertreten und ich fühle mich sehr wohl und bin angenehm überrascht. Alle sind sehr offen und entspannt, der übliche „Querschläger“ fehlt zum Glück oder hat sich noch nicht gezeigt.
Unsere ersten Stationen waren Bangkok, Chiang Mai und Chiang Kong. Mein Highlight war ganz klar Chiang Mai, die zweitgrösste Stadt von Thailand, aber starten wir von Anfang an. Ehrlich gesagt, war ich ein bisschen skeptisch was Gruppenreisen und damit verbundene Ausflüge betrifft. Doch schon die Tour durch die Klongs von Bangkok war genial. Man sieht den Leuten vom Boot aus sozusagen in die gute Stube und bekommt eins zu eins mit, wie sie dort leben. Das Wasser im Kanal ist erstaunlich sauber (im Vergleich zu Indonesien) und wir haben viele, zum Teil sehr grosse Warane herumschwimmen sehen. Also für mich wäre das nichts, dort zu wohnen, bei diesen Haustieren… Nach einer anstrengenden Suche nach einem Moskitonetz war es auch schon an der Zeit für den Flug nach Chiang Mai. Die Eisenbahnstrecke wurde repariert und so konnten wir nicht den Nachtzug nehmen (zum Glück?!). In Chiang Mai angekommen wurden wir zuerst mal durch das „Sexviertel“ und den Touristenmarkt zu einem Restaurant geführt. Obschon ich zuerst Bedenken hatte, war das Essen super (Papaya-Salat, lecker!). Mein persönliches Highlight fand jedoch am nächsten Tag statt. Ich hatte einen Silberschmiede-Kurs gebucht und war erstaunlicherweise sehr zufrieden mit dem Ergebnis, einem massiven, mattglänzenden Silberring. Gegen Abend besuchten wir eine Zeremonie in einem buddhistischen Kloster und auch den nächsten Tag vertrieb ich mir mit Tempelbesuchen. Doch, dort hätte ich es noch einige Tage ausgehalten. Der Transfer nach Chiang Kong mit Besuch des weissen Tempels fand ich hingegen nicht so berauschend. Als sich mein „Zimmergspändli“noch den Kopf anstiess und die Wunde im lokalen Spital nähen lassen musste war ich froh, dass der Tag vorüber war und freute mich auf eine ruhige Nacht. Nun ja, die Nacht ging vorüber aber Stille tönt anders… Ich bin so dankbar, dass Renato nicht schnarcht! Grenzübertritt nach Laos war am nächsten Tag angesagt und es erstaunte mich, zu erfahren, dass wir Schweizer kein Visum brauchen. Danke Laos!
Eingeordnet unter Uncategorized
Neues Land – neues Glück?
Nach drei gemeinsamen Monaten fiel uns der Abschied in Jakarta extrem schwer. Renato fand die Aussicht auf die kalte Schweiz nicht sonderlich „aamächelig“ und mir ist die Lust am alleine herumreisen irgendwie abhanden gekommen. Doch nahte das Ende unaufhaltsam und war plötzlich da. Ehrlich gesagt wurde schon das eine oder andere Tränchen vergossen. Der Flug Jakarta – Bangkok war nicht einmal so schlimm aber als ich dann in meinem Hotel angekommen bin – mitten in der Nacht im Regen in einer fremden Grossstadt, in einem Zimmer in welchen man keine Geheimnisse vor dem Zimmernachbarn haben konnte – überkam mich das Elend. Nur ein (teures) Telefongespräch mit meinen Eltern konnte mich in diesem Moment von einer Kurzschlusshandlung abhalten. Danke Mam und Vätu! Die Aussicht am nächsten Tag Anne-Kathrin und Marc zu treffen, half mir, die Nacht einigermassen zu überstehen. Als hätten sie es geahnt, haben die Beiden für diesen ersten Tag ein Monster-Tempel-Programm geplant, bei der ich keine Sekunde Zeit hatte, Trübsal zu blasen. Fast vier Tage sind wir dann zusammen durch Bangkok gezogen und hatten jede Menge Spass. Eine Fahrt auf dem Fluss, spannende Erkundungstouren im untouristischen Chinatown, ein Besuch des vegetarischen Festivals, eine Bootsfahrt über die Floating Markets (leider kommen die mittlerweile ganz ohne „einheimische“ Beteiligung aus, sprich: nur Touristen und Angebote für Touristen) und Absacker in den zu Bars umgebauten alten VW-Böslis am späteren Abend waren nur einige der „Programmpunkte“. Die Aussicht noch eine Zeit lang alleine zu reisen ist nun dank intensivster psychologischer Betreuung durch Anne-Kathrin auch nicht mehr ganz so düster aber zuerst kommt ja noch meine Gruppenreise. Den ersten gemeinsamen Abend mit meinen neuen „Reisegspändli“ habe ich bereits hinter mir und alle scheinen total nett und unkompliziert zu sein. Bin sehr gespannt auf die nächsten drei Wochen.
Eingeordnet unter Uncategorized
Raja Ampat
Schon bei der Ankunft in Sorong wurde klar, dass dies eine komplett andere Welt sein würde. Mit ihren schwarzen Krausköpfen, der dunklen Hautfarbe und den breiten Nasen ähneln die Leute eher den (näher gelegenen) australischen Aboriginies als ihren Landsleuten aus Java. Die Begegnungen waren zuerst vorsichtig misstrauisch aber nach einem Lächeln unsererseits umso herzlicher und offener. Aber Völkerstudie war ja hier nicht unser primäres Ziel. Auf die letzte Station unserer Reise haben wir uns lange gefreut. In jedem Tauchforum und –magazin wird Raja Ampat als DIE Tauchdestination gepriesen. Zu recht? Der Transfer zum Resort war lang und im geschlossenen, stickig-heissen Boot kämpfte diesmal sogar ich gegen die Seekrankheit. Der erste Blick auf die Insel war überwältigend. Natürlich mussten wir uns noch am selben Tag von den Unterwasserqualitäten überzeugen. Nach der ersten Stunde war klar: die 10 gebuchten Tauchgänge reichen uns nicht. Überwältigende Unterwasserlandschaften mit intakten Korallen, Fischschulen mit abertausenden von glänzenden Körper, ganze Höhlen voll von Glasfischen, riesige Barakudaschulen, jagende Haie, Napoleons, Schildkröten, Wobbegongs, winzige Seepferdchen und anderes Makro-Getier begleiteten uns bei jedem einzelnen Tauchgang. Mein persönliches Highlights war sicher der Tauchgang an der Passage, einem Salzwasserfluss zwischen zwei Inseln mit farbigen Weichkorallen, Höhlen zum durchtauchen und einer Hammer-Strömung in der Mitte des Flusses. Eine „nicht von dieser Welt“-Erfahrung. Das Inselleben war auch nicht zu verachten auch wenn Verbesserungspotenzial (Unterhalt der Anlage, Essen) vorhanden wäre. Im offenen Bungalow über dem Wasser einschlafen bei Meeresrauschen und mit exotischem Vogelgezwitscher aufwachen. Die sieben Tage vergingen wie im Flug und schon war es wieder Zeit, die Schuhe anzuziehen und Abschied zu nehmen. Wir waren vielleicht zum letzten Mal im „Kri Eco Resort“ aber ganz bestimmt nicht zum letzten Mal in Raja Ampat!
Eingeordnet unter Uncategorized