Nach drei gemeinsamen Monaten fiel uns der Abschied in Jakarta extrem schwer. Renato fand die Aussicht auf die kalte Schweiz nicht sonderlich „aamächelig“ und mir ist die Lust am alleine herumreisen irgendwie abhanden gekommen. Doch nahte das Ende unaufhaltsam und war plötzlich da. Ehrlich gesagt wurde schon das eine oder andere Tränchen vergossen. Der Flug Jakarta – Bangkok war nicht einmal so schlimm aber als ich dann in meinem Hotel angekommen bin – mitten in der Nacht im Regen in einer fremden Grossstadt, in einem Zimmer in welchen man keine Geheimnisse vor dem Zimmernachbarn haben konnte – überkam mich das Elend. Nur ein (teures) Telefongespräch mit meinen Eltern konnte mich in diesem Moment von einer Kurzschlusshandlung abhalten. Danke Mam und Vätu! Die Aussicht am nächsten Tag Anne-Kathrin und Marc zu treffen, half mir, die Nacht einigermassen zu überstehen. Als hätten sie es geahnt, haben die Beiden für diesen ersten Tag ein Monster-Tempel-Programm geplant, bei der ich keine Sekunde Zeit hatte, Trübsal zu blasen. Fast vier Tage sind wir dann zusammen durch Bangkok gezogen und hatten jede Menge Spass. Eine Fahrt auf dem Fluss, spannende Erkundungstouren im untouristischen Chinatown, ein Besuch des vegetarischen Festivals, eine Bootsfahrt über die Floating Markets (leider kommen die mittlerweile ganz ohne „einheimische“ Beteiligung aus, sprich: nur Touristen und Angebote für Touristen) und Absacker in den zu Bars umgebauten alten VW-Böslis am späteren Abend waren nur einige der „Programmpunkte“. Die Aussicht noch eine Zeit lang alleine zu reisen ist nun dank intensivster psychologischer Betreuung durch Anne-Kathrin auch nicht mehr ganz so düster aber zuerst kommt ja noch meine Gruppenreise. Den ersten gemeinsamen Abend mit meinen neuen „Reisegspändli“ habe ich bereits hinter mir und alle scheinen total nett und unkompliziert zu sein. Bin sehr gespannt auf die nächsten drei Wochen.