Eine Odysee

Ein Traum ist in Erfüllung gegangen: wir sind auf Bandaneira! Aber das mussten wir uns ganz schön verdienen. Doch von Anfang an. Unser Visa-run nach KL war doch nicht so schlimm. Schnell gewöhnten wir uns wieder an die Stadt und es war spannend zu sehen, wie sie sich in den vier Jahren verändert hat. Shopping war wegen der Gewichtsbeschränkung im Flieger nicht wirklich möglich, dafür haben wir uns die Bäuche mit indischem Essen vollgeschlagen und mir für meine Solo-Weiterreise ein Tablet besorgt. Die zwei Tage waren schnell vorbei und schon waren wir wieder auf dem Weg zum Flughafen, warten auf den Abflug. Und mit warten sollten wir die nächsten drei Tagen noch viel Zeit verbringen (30 Stunden um genau zu sein)! Der Flug nach Surabaya war sehr ruhig, die Einreise unproblematisch und wir waren nach all den mürrischen Gesichter in Malaysia froh, wieder lachende Menschen um uns zu haben. Nach sechseinhalb Stunden warten ging spätabends der Weiterflug ungewohnt pünktlich. Auch dieser verlief abgesehen von der ziemlich „intimen“ Bestuhlung unspektakulär und wieder war vierstündiges Warten in Makassar angesagt. Langsam fing die Müdigkeit an, uns körperliche Schmerzen zuzufügen. Das Boarding hat uns dann allerdings schlagartig wieder aufgeweckt. So ein Gedränge und Geschubse habe ich noch nie erlebt. Ich glaube, die Indonesier haben noch nicht begriffen, dass der Flieger erst geht, wenn alle Leute an Board sind. Dass das Boarding von drei Flügen gleichzeitig am selben Gate stattgefunden hat, hat die Sache nicht angenehmer gemacht. Wir ahnten damals noch nicht, dass dies so eine Art Prüfung für uns sein sollte… In Ambon angekommen, wurde uns als erstes eröffnet, dass die Fähre nach Banda erst am nächsten Tag fahren würde. Na toll! Hätten wir doch noch eine geruhsame Nacht in Surabaya verbringen können… Tuta, der Chef von Dive-Bluemotion hat uns dann erst mal in einem Guesthouse einquartiert und Schlaf angeordnet. Nach drei Stunden fühlten wir uns einigermassen fit und gingen mal zur Tauchschule. Good news, die Fähre sollte nun doch noch am selben Tag fahren! Schnell zurück und packen, um 20.00 Uhr sollte Abfahrt sein. Im Ambon angekommen ist das Schiff dann erst 22.00 Uhr und boarden konnten wir erst eine Stunde später. Das Besteigen der Fähre toppte alles bis jetzt in Indonesien erlebte. Zuerst warteten wir am Gate noch kurz und kriegten von Tuta ein kurzes Briefing, wie wir uns beim Boarding verhalten sollten(!!!). Zusammen bleiben, auf das Gepäck achten, Ellbogen ausfahren und rücksichtslos einsetzen, lautete die Order. Schon früher am Tag wurden wir angewiesen, unsere Wertsachen unter den Kleider oder tief im Rucksack zu verstauen. Mir schwante Übles. Und wirklich, kaum hat die Fähre angelegt, strömten die Leute über die schmalen Stege an Bord, während sich die Passagiere zur selben Zeit hinaus drängten. Es war ein Spektakel! Und da sollten wir rein? Es war ein unglaubliches Gedränge, die Hitze machte die ganze Sache nicht besser und die Wogen gingen so richtig hoch, als einer beim Klauen erwischt wurde. Ein alter Mann wurde fast zerquestscht, die Menge drückte von hinten aber vorne ging es keinen Schritt weiter und Tuta hatte eine fremde Hand in seiner Hosentasche gespürt. Adrenalin pur, mir zitterten nur so die Knie. Aber irgendwie schafften wir es, zusammen zu bleiben und in unsere Kabinen zu gelangen.  Ein kurzer Rundgang an Board lag noch drin aber bevor das Schiff abgelegt hat, habe ich schon geschlafen. Ganze sieben Stunden lang konnte mich nichts und niemand aufwecken. Erst kurz bevor die Fähre anlegte sind wir erwacht und wurden beim anschliessenden Rundgang an Deck von einer riesigen Schule Delfine begrüsst. Das Gedränge beim Verlassen der Fähre war etwas weniger schlimm, trotzdem war ich erleichtert, wieder festen Boden unter den Füssen zu spüren. Endlich in Bandaneira angekommen.

Ein Kommentar

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Eine Antwort zu “Eine Odysee

  1. Liebe Andrea, wir denken ja so oft an Euch und es freut uns immer sehr ab und zu etwas von Euch zu hören. Tönt so oder alles mega spannend und wir freuen uns bereits Heute auf die vielenvielenvielen Fötelis..! Wünschen Euch einen weiterhin guten Aufenthalt und geniesst Bandaneira!

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