Ausgerechnet in Südbali sind wir auf Eindrücke aus dem echten Indonesien gestossen. Zwei Geschichten gibt es da besonders hervorzuheben.
Pelni-Office – Um unseren Banda-Ausflug zu verwirklichen brauchten wir Tickets für die Fähre. Nichts leichter als das! Dachten wir zumindest, da wir informiert wurden, dass man diese in jedem Postoffice in Indonesien kriegt. In Ubud haben wir den ersten Anlauf gestartet. Die Angestellten wussten nichts von ihrem Glück und wollten uns zum nächsten Travelagent schicken. Nichts da, das wollten wir selber organisieren. Nun denn, versuchen wir unser Glück im Pelni-Office in Kuta. Morgens um zehn standen wir dort erst mal vor einem geschlossenen Schalter. Der Herr, der den Eingang bewachte konnte leider kein Englisch und mein Bahasa indonesia hat nicht ausgereicht um zu klären, wann denn wieder geöffnet sei. Wir liessen nicht locker uns so hat er uns genervt gedeutet, ihm zu folgen. Bei der Suche jemandem zu finden, der Englisch spricht, sind wir beim obersten Pelni-Officer gelandet. Etwas unbehaglich rutschten wir auf dem Sofa in seinem Büro hin- und her, während er nach Ambon telefonierte. Obwohl im Internet der Fahrplan aufgeschaltet war, wusste niemand über diese Fahrt Bescheid. Es hat sich dann herausgestellt, dass die Fähre zwar zu diesem Zeitpunkt fährt aber wir die Tickets noch nicht kaufen können, da der einzige Angestellte, welcher die Ticketmaschine bedienen kann, für heute nach Hause gegangen ist (Pelni-Angestellter sollte man sein…). Er hat uns gebeten, doch am nächsten Tag wiederzukommen. Am Tag darauf sind wir noch einmal hingefahren und hatten tatsächlich Glück. Die Ausstellung dauerte „nur“ zwanzig Minuten und wir mussten etliche Male wiederholen, was genau wir möchten (alles feinsäuberlich in Bahasa Indonesia auf einem Zettel notiert) aber es hat geklappt. Da schätzt man die SBB plötzlich wieder. Nun sind wir schon gespannt auf die achtstündige Überfahrt mit der Fähre von Ambon nach Banda. Drückt uns die Daumen, bei einer Fährfahrt in Indonesien kann ein bisschen Glück nicht schaden. A propos bürokratische Mühlen: nur mit Bestechung haben wir es überhaupt geschafft, unsere Visaverlängerung rechtzeitig vor unserem Abflug nach Labuan Bajo zu kriegen. Für einen kleinen Stempel und ein neues Datum von Hand haben sie sage und schreibe vier Tage benötigt. Da erstaunt es eigentlich nicht, dass Indonesien wirtschaftsmässig nicht wirklich vom Fleck kommt.
Makan Java – Immer auf der Suche nach gutem, günstigem Essen haben wir den Tipp von Kerri (unsere Bekannte aus Lembeh, welche sich um die Visumsverlängerung gekümmert hat) berücksichtigt und sind in Sanur im Warung Jawa essen gegangen. Auf den langen Bänken drängten sich Touristen gleichermassen wie Einheimische aneinander. So schlecht kann es ja dann wohl nicht sein. Zuerst waren wir etwas skeptisch und schauten uns die Auslage an. Es erwartete uns ein veritables Buffet mit allerlei javanesischen Leckereien. Mie Goreng, Nasi Goreng, Eier in Sauce, im Teig frittierter Fisch/Tofu/Tempe, Gemüse in allen Variationen und noch vieles mehr wurde uns da geboten. Mit einem Fingerzeig landete das Gewünschte auf dem Teller und am Schluss haben wir „Essensmarken“ erhalten, auf welchen der Wert der Speisen angegeben war. Drei grosszügige Portionen mit Cracker und fünf Softdrinks haben uns ganze fünf Franken gekostet. Und das Essen war zwar ziemlich scharf aber richtig lecker. So macht ein Restaurantbesuch Spass!